Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen forsa-Umfrage* zeigen, dass Homöopathie für die Hälfte aller erwachsenen Deutschen ein wichtiges Thema ist. Zudem wird eine sehr differenzierte Sichtweise zu verschiedenen Themen offenbar. Die Umfrage wurde von der Deutschen Homöopathie-Union, DHU, in Auftrag gegeben.
Die bekanntesten Studien zum Meinungsbild über Homöopathie kommen vom Allensbach-Institut. Die letzte stammt aus dem Jahr 2009, beauftragt vom Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH). Eine neue Befragung plant der BAH mit Allensbach noch in diesem Jahr. Aber schon jetzt gibt es aktuelle Aussagen über die Meinung zur Homöopathie bei den Deutschen. Forsa befragte hierzu im März 2014 1.000 Erwachsene.
Die von der DHU bei forsa beauftrage „kleine“ Umfrage zeigt, dass 48 Prozent der erwachsenen Deutschen ab 18 Jahren schon homöopathische Mittel verwendet haben. Das liegt in ähnlicher Größenordnung wie bei Allensbach vor 5 Jahren (51 Prozent). Bei Befragten mit Abitur oder Studium sind es 63 Prozent. Zufrieden bis sehr zufrieden sind 76 Prozent der Homöopathie-Verwender. Betrachtet man nur die Frauen, sind es sogar 81 Prozent.
Bekannteste Wirkstoffe in der Homöopathie
Da die Homöopathie etwa 2.000 unterschiedliche Substanzen einsetzt, davon die Mehrzahl Pflanzen, hat forsa erstmals eine Hitliste der Bekanntheit abgefragt. Es führt Arnica mit 82 Prozent, gefolgt von Belladonna mit 57 Prozent und Calendula mit 55 Prozent. Auf Platz 10 steht das Vulkanmittel Hekla lava mit immerhin 6 Prozent.
Die Homöopathie ist oft Gegenstand kritischer Berichterstattung in den Medien. Auch das war Thema in der forsa-Befragung. Die Kritik wird von gut der Hälfte aller Deutschen, 51 Prozent, als hilfreich gesehen für Menschen, die noch keine Erfahrung mit der Homöopathie haben. Bei Homöopathie-Verwendern liegt der Wert mit 46 Prozent etwas niedriger. Als sachlich empfinden die Kritik nur jeweils etwa ein Drittel der Deutschen, gleich ob insgesamt oder Homöopathie-Verwender: beide je 37 Prozent. Für überzogen halten die Kritik 60 Prozent der Deutschen insgesamt und 69 Prozent der Homöopathie-Verwender.
Wirksamkeit von Homöopathie: Eigene Erfahrung wichtig
Erstmals hat forsa die Homöopathie-Verwender gefragt, wie wichtig ihnen Wirksamkeitsstudien im Vergleich zu ihrer Erfahrung sind. 69 Prozent reicht ihre eigene Erfahrung. 27 Prozent meinen, dass auch Studien durchgeführt müssten. Bei Verwenderinnen steigt der Wert noch einmal auf 72 Prozent, beziehungsweise sinkt auf 24 Prozent.
Es gibt kaum Unterschiede bei der Bekanntheit der Inhaltsstoffe zwischen den Geschlechtern. Bei Arnica sind es 87 Prozent (Frauen) zu 74 Prozent (Männer). Beim „Fersensporn“-Mittel Hekla lava sind es für beide Geschlechter 6 Prozent.
* forsa
Politik- und Sozialforschung GmbH
Büro Berlin