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Safran – der edle Tausendsassa

Geöffnete Blütenkelche des Safrankrokus (Crocus sativus)Safrankrokus (Crocus sativus). © Elżbieta – fotolia.com

Er liefert einen Farbstoff, ein Gewürz, ein Arzneimittel – und hübsch sieht er auch noch aus: Der Safrankrokus ist ein echter Alleskönner unter den Pflanzen.

Krokusse gelten in Mitteleuropa als Frühlingsboten. Der „Crocus sativus“ blüht, anders als viele andere der rund 100 Krokus-Arten, jedoch im Herbst. Hauptanbaugebiete des Schwertliliengewächses sind der Iran und Indien. Auch im Mittelmeerraum wird er gezüchtet. Als Besonderheit gilt der Safrankrokus aus der Wachau in Österreich (1) und aus dem Schweizer Wallis (2).

Natürlicher Farbstoff

Mit Safran liefert diese Pflanze das teuerste Gewürz der Welt. Es hat seinen Namen dadurch erhalten, dass es gleichzeitig ein effektiver natürlicher Farbstoff ist: 0,01 Gramm Safran färben drei Liter Wasser gelb. Der Name „Safran“ kommt aus dem Persischen und bedeutet tatsächlich auch „gelb sein“ oder „gelb werden“. Für die starke Farbkraft sorgt neben Carotinoiden wie Beta-Carotin und Lycopin, die unter anderem auch in Tomaten enthalten sind, insbesondere das gelbe Crocin.

Um ein Kilo Safran herzustellen, werden 150.000 bis 200.000 Blüten benötigt. Das Gewürz stammt aus den Griffeln in der Blütenmitte mit ihren je drei Stempelfäden. Geerntet werden diese Safranfäden ausschließlich von Hand. Selbst Spitzenpflücker schaffen maximal 80 Gramm pro Tag. Daher ist Safran sehr kostbar. Ein Gramm kostet zwischen 4 und 14 Euro.

Auf Nummer sicher gehen mit Safranfäden

Dieser hohe Preis ist auch interessant für Betrüger. Vor allem in gemahlenem Safran verbergen sich nicht selten Ringelblumenblüten, Curcuma, Ziegelmehl oder sogar giftige Farbstoffe. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte deshalb Safranfäden kaufen. Wenn am Ende noch ein bis zwei Millimeter vom gelblich-weißen Griffel sichtbar sind, können Käufer von der Echtheit ausgehen: Es handelt sich um Safranfäden und nicht um nachträglich eingefärbte Fälschungen.

Safran in der Homöopathie

Schon die Menschen der Antike schätzten Safran als Heilmittel. Der natürliche Farbstoff Crocin begründet zusammen mit dem Hauptaromastoff Safranal die positiven Eigenschaften der Pflanze.

Dass Safran Lernvermögen und Gedächtnis positiv beeinflusst, konnten Abe und Saito in ihrer Studie aus dem Jahr 2000 anhand von Mäuseversuchen zeigen (3). Eine Rolle spielen dabei vermutlich die Crocine, die eine stark antioxidative Wirkung haben. Allerdings ist ungeklärt, ob sich diese Pflanzenstoffe tatsächlich auch zur Behandlung von Krankheiten des zentralen Nervensystems, wie etwa Alzheimer und Parkinson, eignen.

Crocus wird in der klassischen Homöopathie hauptsächlich zum Stillen von Blutungen und zur Linderung von Gemütsstörungen eingesetzt. Hauptanwendungsbereiche sind Frauenleiden und Beschwerden vor und während der Menstruation. Die gebräuchlichsten Potenzen von Crocus sind D3 bis D12.

Bitte wenden Sie sich bei Fragen zum Anwendungsgebiet von Safran an Ihren Arzt oder Apotheker.

Quellen und weiterführende Links:

• (1) Crocus-austriacus.at: Wachauer Safran – Blühendes Gold an der Donau
• (2) Epochtimes.de: Safran, das Gold aus Mund im Schweizer Wallis
• (3) Abe, K – Saito H. (2000), Effects of Saffron Extract and its Constituent Crocin on Learning Behaviour and Longterm Potentiation, Phytotherapy Research