Wenn er im Mai und Juni in voller Blüte steht, springt der Weißdorn am Wegesrand schnell ins Auge. Weißdorn (Crataegus) war schon im Altertum als Heilpflanze bekannt. Hier stellen wir den Heckenstrauch und seine Verwendung in der Homöopathie vor.
Seinen Namen verdankt der Weißdorn einerseits den weißen Blüten und andererseits den Dornen an seinen Zweigen. Der lateinische Begriff Crataegus spielt auf das harte Holz an („krataios“ aus dem Altgriechischen = fest/stark).
Weiße Blüten, rote Früchte
Der Weißdorn, der zu den Rosengewächsen (Rosaceae) gehört, wird durchschnittlich drei bis acht Meter hoch und ist in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel der Erde zu finden. Rund 200 Arten gibt es. Sie wachsen sowohl in Berglagen bis über 1.500 Meter als auch in der Ebene. Zu den Lebensräumen des Weißdorns zählen Laub- und Nadelwälder, Auen, Waldränder und Hecken ebenso wie Zäune, Gärten und Parkanlagen. Im Mai und Juni blühen die Pflanzen und prägen mit der weißen Pracht viele Landstriche. Im Herbst reifen die Blütentrauben zu kleinen, leuchtend roten Früchten.
Der Eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna Jacq.) erreicht als Mittel- bis Großstrauch eine Höhe von etwa zwei bis acht, selten zehn Metern. Einzelne Exemplare werden bis zu 500 Jahre alt. Der äußerlich ähnliche Zweigriffelige Weißdorn (Crataegus laevigata) bleibt zwar häufig kleiner als der Eingriffelige Weißdorn, kann jedoch ebenso auf eine Wuchshöhe von zwei bis zu zehn Metern kommen. Die beiden Arten unterscheiden sich durch die Anzahl der Griffel in der Blüte, aber auch durch ihre Blattform. Die Blätter des Zweigriffeligen Weißdorns sind rautenförmig und gesägt, während die des Eingriffeligen Weißdorns tiefer eingeschnitten sind.
Arzneilich verwendete Pflanzenteile
Seit dem 16. Jahrhundert wird der Weißdorn in der Naturheilkunde als herzstärkende Arznei eingesetzt. Er wirkt mild und gilt als Mittel der Wahl, um ein schwaches Altersherz naturheilkundlich zu behandeln.
In der Phytotherapie werden die getrockneten Blüten und beblätterten Zweige (Weißdornblätter mit Blüten) und die getrockneten Früchte verwendet.
Crataegus oxyacantha in der Homöopathie
In der Homöopathie wird die Urtinktur des Weißdorns aus den frischen reifen Früchten gewonnen. Nach der Sachverständigenkommission für homöopathische Arzneimittel (Kommission D) gehören zu den homöopathischen Anwendungsgebieten von Crataegus Herz- und Kreislaufstörungen wie Herzschwäche, Altersherz, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris und Störungen des Blutdrucks.
Bitte wenden Sie sich bei Fragen zum Anwendungsgebiet von Bryonia an Ihren Arzt oder Apotheker.